Aus dem Abschlußbericht:
Europas größte Bildungsmesse, die didacta, hat sich erneut als zentrale Plattform für den Austausch über Bildungsthemen bewiesen. Vom 11. bis 15. Februar informierten sich knapp 60.000 Besucherinnen und Besucher auf rund 60.000 Quadratmetern über aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven in der Bildungslandschaft. Rund 700 Unternehmen sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft nahmen an der Messe teil.
didacta
Als führende Fachmesse deckt die didacta das gesamte Bildungsspektrum ab – von der frühkindlichen Erziehung über schulische und außerschulische Bildung bis hin zur beruflichen Aus- und Weiterbildung. Ergänzt wird das Angebot durch ein erstklassiges Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte, Erziehende, Ausbildende, Trainerinnen und Trainer sowie Personalentwicklerinnen und Personalentwickler.
Darüber hinaus bot die didacta 2025 eine besondere Plattform für politische Diskussionen. Angesichts der anstehenden Wahlen am 23. Februar standen auch bildungspolitische Themen im Fokus.
Bericht zur didacta 2025 – Bildung zwischen Innovation und finanziellen Herausforderungen
Über Fachmessen zu berichten, ist immer schwierig so natürlich auch bei dieser didacta.
Die didacta 2025, eine der bedeutendsten Fachmessen für Bildung in Deutschland, zeigte einmal mehr die Spannungsfelder der Bildungslandschaft auf. Während die Digitalisierung weiter voranschreitet und Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) in den Fokus rücken, bleibt die Finanzierung von Bildungseinrichtungen ein zentrales Problem.
Ein besonders diskutiertes Thema war der zunehmende Einsatz von KI in Schulen und Bildungseinrichtungen. In verschiedenen Foren wurden sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen dieser Technologie beleuchtet. Kritische Stimmen warnten vor möglichen Abhängigkeiten und ethischen Fragestellungen, während Befürworter die Potenziale für individualisierte Lernprozesse betonten.
Neben der Digitalisierung stand auch die Ganztagsbetreuung im Mittelpunkt der Messe. Deutlich wurde, dass immer mehr Aufgaben von Eltern auf pädagogisches Fachpersonal übergehen oder einfach übertragen werden – eine Entwicklung, die viele Herausforderungen mit sich bringt.
SchwimmMobil „Wundine 3“ – Bilanz nach 2,5 Jahren
Ein weiteres Highlight der Messe war die Präsentation das mobile Schwimmkonzept der Josef Wund Stiftung. Das Schwimmmobil „Wundine 3“, das bereits auf der Interbad 2024 vorgestellt wurde, zieht nach 2,5 Jahren eine positive Bilanz. In Panel-Diskussionen berichteten Verantwortliche der Stiftung sowie der Kooperationspartner Deutsche Kindersport Akademie GmbH über die bisherigen Erfolge und Herausforderungen. Auch Schulleiterin Uta Schwarz aus Großbottwar teilte ihre Erfahrungen mit dem Projekt. Trotz vereinzelter Kritik wird „Wundine 3“ insgesamt als Erfolgsmodell wahrgenommen.
Die Messe verdeutlichte damit einmal mehr, Bildung ist ein essenzieller Faktor für die Zukunft, doch ohne ausreichende finanzielle Mittel bleiben aber viele Innovationen ungenutzt.
Politik auf der didacta – Einfach nur Präsentation der Parteien oder Vorbereitungen auf die Wahlen 2025
Die Bildungsmesse didacta stand politischen Parteien stets offen, wurde von diesen jedoch in den letzten Jahren kaum genutzt. Dies änderte sich durch die vorgezogenen Neuwahlen, die nach dem Bruch der Regierungskoalition erforderlich wurden. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl war die politische Präsenz auf der Messe in diesem Jahr besonders hoch. Parteien nutzten also die Gelegenheit, sich auf der Messe zu zeigen.
Im Ausstellerverzeichnis waren deshalb dieses Jahr folgende Parteien vertreten:
- AfD – Alternative für Deutschland (Landesverband Baden-Württemberg)
- CDU Baden-Württemberg
- FDP – Freie Demokratische Partei (Landesverband Baden-Württemberg)
- Grüne – Bündnis 90/Die Grünen (Landesverband Baden-Württemberg)
- Die Linke Baden-Württemberg
- Volt Deutschland (Landesverband Baden-Württemberg)
Noch eine Ergänzung.
Anschichten und Eindrücke von den Wahlständen
Politische Präsenz auf der didacta 2025: Beobachtungen und Konsequenzen
Die Bildungsmesse didacta war nicht nur eine Plattform für den Austausch über Bildungsinhalte, sondern auch ein Ort politischer Debatten. In diesem Jahr sorgte insbesondere die Präsenz politischer Parteien für Diskussionen – sowohl unter den Besuchern als auch in der Öffentlichkeit.
Parteien auf der Messe: Information oder Wahlkampf?
Wie auf Marktplätzen in Städten präsentierten sich verschiedene Parteien mit Informationsständen. Während einige Stände stets gut besucht waren, gab es auffällige Ausnahmen. Besonders bemerkenswert war auch die starke Präsenz von Demonstrierenden, die sich gezielt vor bestimmten Ständen positionierten und damit eine kontroverse Stimmung erzeugten. Dies warf Fragen nach der politischen Neutralität auf.
Demonstrationen und ihre Wirkung
Neben den Messebesuchern waren auch politische Aktivisten vor Ort, die mit Protestaktionen auf ihre Anliegen aufmerksam machten. Ihr Fokus lag dabei hauptsächlich auf einer bestimmten Partei. Dies führte zu Diskussionen darüber, inwieweit eine solche Konfrontation die demokratische Debattenkultur fördert oder behindert. Einige Messebesucher berichteten zudem von möglichen beruflichen Konsequenzen, falls sie sich an bestimmten Ständen zeigten – eine problematische Entwicklung in einem Land, das sich der Meinungsfreiheit verpflichtet fühlt.
Zukünftige Konsequenzen für die Messe
Die Messegesellschaft hat inzwischen beschlossen, dass ab 2026 keine politischen Parteien mehr als Aussteller zugelassen sind. Damit wird versucht, die didacta weiter als rein bildungsbezogene Veranstaltung zu erhalten. Kritiker sehen darin jedoch eine Ausgrenzung der politischen Dimension aus der Bildung, was langfristig problematisch sein könnte.
Die aktuelle politische Lage in Deutschland ist angespannt. Entscheidungen der etablierten Parteien haben bei vielen Bürgern für Unmut gesorgt. Immer weitere neue Parteien treten regelmäßig an, um sich als Alternative zu etablieren – ein Phänomen, das bereits mit dem Aufstieg der GRÜNEN zu beobachten war, die einst auch ohne Regierungserfahrung begannen. Dennoch wird von neuen politischen Akteuren erwartet, dass sie zunächst erst einmal Erfahrungen sammeln sollten.
Dieser Bericht basiert auf meinen Eindrücken von der Bildungsmesse didacta. Ich veröffentliche ihn bewusst erst nach der Wahl, um eine politische Einflussnahme zu vermeiden. Die dort gewonnenen Erkenntnisse haben mich jedoch nachdenklich gestimmt.
Mit der Hoffnung auf eine konstruktive Regierungsbildung schließe ich diesen Bericht. Sollte es in den kommenden Monaten zu einer neuen Regierung kommen, bleibt zu hoffen, dass sie aus den aktuellen Herausforderungen lernt.
Hier noch ein paar Fotos von den Parteien auf der Messe in Halle 7
Impressionen von der didacta
Bericht / Fotos Helmut Werner