Spatenstich für moderne Kläranlage in Rutesheim
Mit einem symbolischen Spatenstich haben am 13. November die Bauarbeiten zur umfassenden Modernisierung der Kläranlage am Eisengriffweg in Rutesheim begonnen. Die Anlage stammt aus den 1960er-Jahren und wurde zuletzt 2002 erneuert. Nun soll sie technisch fit für die Zukunft werden.
Rund fünf Millionen Euro investiert die Stadt in ein neues anaerobes Verfahren, bei dem der Klärschlamm ohne Sauerstoff behandelt wird. Dadurch entsteht deutlich mehr Biogas, das künftig direkt vor Ort in Strom und Wärme umgewandelt werden soll. Zwei neue Kompaktreaktoren bilden das Herzstück der modernisierten Anlage. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Universität Stuttgart, die einen digitalen Zwilling der Anlage erstellt und den Betrieb über mehrere Jahre analysiert.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Vorhaben mit knapp einer Million Euro. Es ist das erste Projekt dieser Größenordnung mit liegenden Faulbecken. Die Technik soll es ermöglichen, auch mittelgroße Kläranlagen energieeffizient zu betreiben und die Menge an zu entsorgendem Klärschlamm deutlich zu reduzieren, in Rutesheim künftig auf rund 300 Tonnen jährlich.
Die gewonnene Energie deckt nach aktuellen Prognosen etwa 70 Prozent des Eigenbedarfs der Kläranlage. Überschüssige Wärme soll in ein neues Nahwärmenetz eingespeist werden. Die Bauarbeiten an der Kläranlage sollen etwa zwei Jahre dauern.
Fotos / Bericht Helmut Werner
Informationen Stadt Rutesheim
Beteiligte:
Martin Killinger, Erster Beigeordneter Stadt Rutesheim
Fachplaner Günter Eisele, Ingenieurberatung für Siedlungswasserwirtschaft
Peter Maurer, Leiter Lehr- und Forschungsklärwerk Universität Stuttgart














